Typisch für eine Marktgemeinde in der FUA ist, dass mit Ausnahme des Zentrumsbereiches der Anteil des MIV bei 65 – 75 % liegt, der Rest teilt sich auf Radfahrer und im Zentrum auf Fußgänger auf. Der Anteil der Pendler/innen, die den ÖV nutzen, ist nicht so groß. Die Schüler/innen fahren beinahe ausschließlich mit der Bahn und ein geringerer Anteil mit dem Bus. Die Ausrichtung liegt eher Richtung Weiz als Gleisdorf und hier haben die Schüler/innen mit der neuen Haltestelle Weiz Nord die perfekte Anbindung an das Bundesschulzentrum. Es gibt viel Bautätigkeit im Umland von Weiz. Hier ist der Anteil der Pendler/innen mit dem Auto größer, da dies Personen sind, die z.B. aus Graz umgesiedelt sind und ihren Arbeitsplatz noch in Graz haben.
Multimodalität
Durch die Einführung des neuen MikroÖV-Systems „SAM“ sind die Unmlandgemeinden jetzt flächendeckend mit dem ÖV erreichbar. Zusätzlich ist die Marktgemeinde an das Rad-Verleihsystem „WeizBike“ angeschlossen, und nach Überprüfung der Zahlen kann es sein, dass das auch noch ausgebaut wird. Die Arbeitsplätze im Zentrum sind fußläufig oder mit dem Rad erreichbar – viele Angestellte nutzen diese Mobilitätsformen aus. Auch die Grundversorgung ist im Zentrum vorhanden. Die verschiedenen Wege können ohne Auto abgewickelt werden. Auspendler/innen nutzen den PKW ebenfalls für eine Kombination an Wegen.
Pilot Action: „Machbarkeitsstudie zur Attraktivierung / Steigerung der Inanspruchnahme der Stadtbahn Weiz“
Die Verlängerung ist ein sehr gutes Projekt, gerade für Schüler/innen, die jetzt nicht mehr so einen weiten Weg vom Bahnhof zur Schule haben. Es ist definitiv viel Potenzial vorhanden, das noch ausgeschöpft werden kann. Für die Pendler/innen passen momentan die Zeiten noch nicht mit den Schichtzeiten zusammen, bei Gleitzeitregelung ist es besser. Man müsste entweder den Fahrplan ändern (verdichten) oder mit den Betrieben reden, ob die Schichtzeiten vielleicht etwas angepasst werden könnten. Eine weitere Voraussetzung wäre der Ausbau / die Erweiterung der P+R-Anlage im Süden mit einem dementsprechend dichten Takt, damit es keinen Zeitverlust beim Umstieg auf die Bahn gibt, in Kombination mit guten Preisen, es ist generell eine Kostenfrage – interessant wäre eine Gesamtlösung, eine regionale Lösung wo man eventuell ein eigenes Tarifsystem schafft (“Schnuppertickets”).
Für einen erfolgreichen Umstieg auf nachhaltige Verkehrsarten sollte man nicht mit Restriktionen arbeiten, sondern eher auf positive Anreize setzen (z.B. preisliche Erleichterungen, o.Ä.). Oder man versucht es durch die Darstellung zum einen, welchen Beitrag man zum Klimaschutz beiträgt, zum anderen, welche Einsparung man durch den Umstieg vom Auto auf den Umweltverbund hat. Daneben gibt es auch noch andere Anreizeffekte (günstige Sharingsysteme) und Bewusstseinsbildung und die Schaffung von Alternativen.
Die Gründung einer regionsübergreifenden Mobilitätsgruppe wäre sehr positiv.